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Das Gewerbegebiet Köln-Marsdorf mobil und sicher gestalten

Die gute Erreichbarkeit von Gewerbegebieten ist ein wesentlicher Standortfaktor für die dort ansässigen Unternehmen und ein zentraler Aspekt der Standortqualität. Nicht zuletzt spielt die Erreichbarkeit auch eine große Rolle bei der Gewinnung von Fachkräften.
Bestehende Gewerbegebiete können den heutigen Anforderungen an die verkehrliche Erschließung häufig nicht mehr standhalten. Das Gewerbegebiet Köln-Marsdorf ist, wie viele andere Gewerbegebiete auch, gut mit dem Pkw erreichbar, allerdings ist die Anbindung an den ÖPNV nur unzureichend. Die IHK Köln möchte dies ändern und zusammen mit der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) die ÖPNV-Anbindung des Gewerbegebietes Köln-Marsdorf verbessern.

Herausforderungen für die Unternehmen und deren Beschäftigte im Gewerbegebiet Köln-Marsdorf

Unmittelbar beim Autobahnkreuz Köln-West gelegen, wird der Standort von den Bundesautobahnen A1 und A4 eingefasst. Im Schnittpunkt von A1 und Dürener Straße, der Haupttangente durch das Gewerbegebiet, bietet der Autobahnanschluss Frechen direkten Zugang zum überregionalen Autobahnnetz sowie zum internationalen Fernstraßennetz. Das Gewerbegebiet ist an die Stadtbahnlinie 7 angeschlossen. Innerhalb des Gewerbegebietes fehlt jedoch eine attraktive Buslinie, um die „letzte Meile“ zu erschließen.
Dies ist insbesondere für (junge) Beschäftigte ohne Pkw problematisch. Hier sind Lösungen und Anreize erforderlich, die den Umstieg möglichst vieler Pendler vom PKW auf den ÖPNV ermöglichen. Gleichzeitig müssen die Wege zu den Haltestellen für die Beschäftigten und Kunden sicher ausgebaut und beleuchtet werden. Das Thema Sicherheit nimmt in dem Gewerbegebiet eine große Rolle ein. Ohne sichere Fuß- und Radwege ist der Umstieg auf den Umweltverbund nicht machbar.

Politische Beschlüsse/Verwaltungshandeln

Die KVB hat eine Beschlussvorlage zur Verlängerung der Buslinie 143 erarbeitet und im Juni 2021 in den Verkehrsausschuss der Stadt Köln eingebracht. Danach soll die Buslinie 143 das Gewerbegebebiet Köln-Marsdorf anbinden. Die Umsetzung des Beschlusses erfolgte im Sommer 2022. Das Gewerbegebiet wird nun wochentags im 20-Minuten-Takt auch mit dem Bus angefahren und ergänzt das bestehende Angebot der Stadtbahn.
Am 14. Februar 2019 hat der Rat der Stadt Köln das Maßnahmenprogramm für den Klimaschutz des KölnKlimaAktiv 2022 beschlossen. In dem Handlungsfeld „Mobilität“ heißt es: „Besonders sinnvoll ist dabei eine quartiersorientierte Herangehensweise, da dann in Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren wie Quartiersmanagern, der städtischen Verkehrsplanung, der KVB oder Carsharing-Anbietern flankierend infrastrukturelle Maßnahmen oder Mobilitätsdienstleistungen den Bedürfnissen entsprechend gestaltet werden können.“

Aktivitäten & Position der IHK Köln

Als IHK Köln unterstützen wir das Konzept „Köln mobil 2025“ und somit die Stärkung des Umweltverbundes – bei gleichzeitiger Berücksichtigung aller Verkehrsträger.
  • Am 18. Mai 2021 fand der erste Runde Tisch Köln-Marsdorf statt. Ziel soll sein, das Gewerbegebiet Marsdorf mobil und sicher zu gestalten. Gemeinsam mit den Unternehmen vor Ort und weiteren Partnern (Stadt Köln, KVB, VRS sowie Wissenschaft) sollen Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität und zur Verbesserung der Sicherheit entwickelt und umgesetzt werden.
  • Die IHK Köln informierte am 23. März 2021 im Rahmen einer digitalen Veranstaltung die Unternehmen im Gewerbegebiet über die Ergebnisse. Gleichzeitig wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Unternehmen, KVB, Kommune, Wissenschaft) darüber informiert, dass ein Runder Tisch zur Umsetzung weiterer Schritte geplant ist.
  • Die geplante Veranstaltung im Frühjahr 2020 musste aufgrund von Corona ausfallen. Die Ergebnisse wurden im Sommer 2020 im Rahmen einer Pressemeldung veröffentlicht.
  • Im Februar 2020 fand ein Workshop mit den Unternehmen statt, um sie über die Ergebnisse zu informieren und gemeinsam mit ihnen Lösungen zu erarbeiten.
  • Im Anschluss daran fand eine Angstraumanalyse (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1883 KB) statt. Wesentliche Verbesserungsvorschläge waren u. a. die Gestaltung eines sicheren Weges durch Ausrichtung der Fenster und Eingänge zum Gehweg, hinreichende Beleuchtung, eine gute Proportion des Straßenquerschnittes (Konfliktvermeidung von Fußgängern und Fahrradfahrern).
  • Die IHK Köln hat gemeinsam mit den Kölner Verkehrs-Betrieben AG (KVB) im Sommer 2019 das Projekt „Bessere ÖPNV-Anbindung für das Gewerbegebiet Marsdorf (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3531 KB)“ gestartet. Dafür wurden die Beschäftigten vor Ort hinsichtlich ihres Pendlerverhaltens und ihres Bedarfes befragt. Von den rund 500 angeschriebenen Unternehmen haben knapp 50 Unternehmen an der Befragung teilgenommen (genau 716 Fragbögen von Beschäftigten liegen vor). Wesentliche Ergebnisse waren u. a. eine effektive Anbindung der zum Teil weit von den Straßenbahnhaltestellen entfernten Arbeitsstätten durch eine Buslinie oder einen Shuttle-Bus durch das Gewerbegebiet, KVB-Fahrräder (free-floating) oder E-Scooter und / oder andere free-floating-Räder an den Haltestellen, Erhöhung der Taktung im öffentlichen Verkehr zu den Randzeiten (Linie 7) und Sicherheit erhöhen.